In Deutschland gibt es nach wie vor keine Gleichstellung – also eine gleichberechtigte Teilhabe von Macht und Einfluss, gleiche Verteilung von Geld und Gütern, gleiche Wertschätzung und Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern. Hieraus ergibt sich, dass Frauen in so gut wie allen Bereichen das Nachsehen haben. Sie verdienen weniger, leiden mehr durch die Dreifachbelastung von Familie, Pflege und Beruf, sind überproportional von Altersarmut betroffen. Die Gesetzgebung bevorzugt noch immer das männliche Ernährermodel, Städte werden nicht familiengerecht geplant, bei Schwangerschaftsabbrüchen will der Staat nach wie vor mitentscheiden, Frauen sind in Politik, Wirtschaft und in der Wissenschaft mit einem Anteil von ca. 30% unterrepräsentiert. Die Folge von alldem ist u.a. eine wachsende Unzufriedenheit gerade von der jüngeren Generation, die gerne Familie und Beruf zusammen bringen würde, ist das Abwenden von einer Politik, bei der man sich nicht mehr vertreten sieht, ist der Ausschluss von qualifizierten Denkerinnen bei Entscheidungs- und Innovationsprozessen. Wir brauchen einen zeitgemäßen Zugang um die heutigen und künftigen Herausforderungen zu lösen. Eine immer komplexer werdende Welt, braucht ganzheitliche, flexible, multidimensionale Denk- und Herangehensweise von Männern und Frauen für zukunftsfähige Lösungen. Deutschland droht den Anschluss zu verlieren. Im Land selbst, aber auch als Wirtschaftsmacht.

Durch Gespräche und aus den Medien haben wir den Eindruck gewonnen, dass viele Frauen nach wie vor von der Notwendigkeit einer Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen, politischen Gleichstellung von Frau und Mann überzeugt sind. Frauenverbände fordern eine paritätische Teilhabe nicht nur in den Aufsichtsräten und in den Führungs­ebenen der Privatwirtschaft, sondern auch in der Politik sowie in den Aufsichts-, Beratungs- und Vergabegremien bei Medien, Kultur, Medizin und Wissenschaft. Doch wie gelingt es, eine Gesellschaft zum Umdenken zu bewegen, um diese große Herausforderung  anzugehen? Wie schaffen wir es, in der Gesellschaft das Bedürfnis für die Gleichstellung  zu erzeugen? Wie motiviert man Menschen dazu, Gewohnheiten und Verhaltensweisen zu verändern? Hilft ein Anreizsystem oder braucht es einen grundlegenden Wandel der sozialen Normen, um langfristig Veränderung hervorzurufen? Und wer sollte die Veränderungen anstoßen?

Wir brauchen das gesellschaftliche Verlangen, den Wunsch und den Anspruch, etwas zu ändern. Eine Bewegung mit vielen Wegen aber einem gemeinsamem Konsens. Die Gleichstellung aller Geschlechter muss Staatsthema, Gesellschaftsthema, Landesthema werden. Eine selbstverständliche Nummer Eins als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Unsere Vision ist die umfassende Gleichstellung bzw. Gleichberechtigung aller Geschlechter auf allen Ebenen – so dass von einer Teilhabe von Macht, Geld und Einfluss zu 50% gesprochen werden kann.

Dieses Ziel lässt sich nur erreichen, wenn die Gesellschaft das Bedürfnis hat, so lange aktiv die Verwirklichung der Gleichheit von Frauen und Männern zu unterstützen, bis die soziale, wirtschaftliche, politische Gleichstellung erreicht ist. Wer will mitdenken und etwas tun? Bitte melden unter: info@frauenaufspodium.org