2020, was für ein Jahr! Alles begann zunächst ganz „normal“ und harmlos. Das Corona-Virus war noch eine kleine „Erkältung“, sodass wir unseren 1. Geburtstag am 19. Januar problemlos feiern konnten. Wir waren voller Elan und Energie aus der Weihnachtspause gekommen und hatten so viele Ideen und Vorhaben, die wir unbedingt in die Tat umsetzen wollten.

Nachdem unsere Empowerment-Workshops im Vorjahr so großen Anklang gefunden hatten, beschlossen wir, die Workshop-Reihe erneut anzubieten. Wir wollten unseren zweiten Schritt in unserem Fünf-Jahres-Programm „Brandenburg – ich misch‘ mich ein: Für mehr Frauen in der Politik“ starten: die Strukturen-Workshops mit Politiker*innen aller Parteien aus Brandenburg. Außerdem wollten wir mit unserer Kommunikationsstudie zum Thema „Gleichstellung in unserer Gesellschaft“ loslegen: eine Online-Umfrage, Bürger*innenworkshops und qualitative Interviews hatten wir geplant. Dazu wollten wir auch unser überparteiliches, digitales Netzwerk für Frauen* ins Leben rufen.

Wir hatten uns also so einiges vorgenommen. Dementsprechend groß war dann auch der Dämpfer, den uns die Pandemie versetzte. Zunächst hofften wir noch (wie wahrscheinlich alle da draußen), dass die Einschränkungen unseren Alltag nur kurzweilig bestimmen würden, aber wie ihr ja alle wisst, lagen wir damit ziemlich daneben.

Dank des Zoom-Booms war die Umsetzung des überparteilichen, digitalen Netzwerkes für Frauen* nicht allzu schwierig. Das Medium war dann ja hinreichend bekannt und viele nutzten es sowieso schon, sodass unser erstes Treffen mit unseren Frauen* im Juni stattfinden konnte. Seitdem veranstalten wir einmal im Monat ein Treffen mit interessierten Frauen zu unterschiedlichen Themen, welche diese selbst einbringen können.  In dem 60-minütigen Format trägt zunächst eine Fachfrau mit einer kurzen Präsentation das jeweilige Thema vor. Die Teilnehmerinnen haben dann die Gelegenheit sich untereinander auszutauschen. Unser vorletztes Treffen für dieses Jahr findet am 17. November statt und wir freuen uns schon darauf, uns wieder mit euch allen austauschen zu können.

Etwas umdenken mussten wir jedoch bei unseren geplanten Workshops. Die ersten beiden Termine unserer dreiteiligen Empowerment-Reihe konnten glücklicherweise wie geplant stattfinden. Im August und September trafen sich insgesamt 40 politisch engagierte und interessierte Frauen aus ganz Brandenburg. Zusammenarbeiten durften wir hier mit den Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Cottbus, Sabine Hiekel, sowie Königs Wusterhausen, Friederike Weigelt und der Unabhängigen Frauenliste KW. Mit der Unterstützung von Expert*innen wurden Vernetzungsstrukturen aufgebaut, Erfahrungen ausgetauscht, Bündnisse geschmiedet und für die öffentliche Präsenz trainiert. Unser gemeinsamer Abschlussworkshop hätte jetzt nun am 13. und 14. November stattfinden sollen. Diesen mussten wir aber aufgrund von Corona auf den Februar kommenden Jahres verschieben. Das ist zwar etwas schade, aber so haben wir etwas, auf das wir uns im kommenden Jahr freuen können!

In diesem Jahr wollten wir natürlich nicht nur unseren ersten Schritt von „Brandenburg – ich misch‘ mich ein: Für mehr Frauen in der Politik“ wiederholen sondern auch den zweiten Schritt gehen. Im Oktober fand dann auch unser erster Teil des Workshops zur Veränderung der politischen Strukturen statt. Ziel war es, Hebel zur Schaffung von frauenfreundlicheren Strukturen zu identifizieren. 25 Männer und Frauen hatten sich aus ganz Brandenburg angemeldet und tatsächlich kamen Vertreter*innen von sechs Parteien an den Seddiner See. Konkrete Schritte für eine Veränderung wurden erarbeitet und jeweils parteigebunden festgelegt. Eine Auswertung der Machbarkeit soll in einem gemeinsamen Folgetermin im Februar 2021 stattfinden.

Unsere Kommunikationsstudie nahm ebenfalls Gestalt an. Auf die Online-Umfrage hatten die neuen Bestimmungen glücklicherweise keine allzu großen Auswirkungen, sodass wir bisher fast 1000 Menschen zu dem Thema befragen konnten. Auch unsere qualitativen Interviews konnten im Großen und Ganzen bisher sehr gut durchgeführt werden. Bei unseren Bürger*innenworkshops, in denen wir in verschiedenen Unternehmen und Organisationen jeweils mehr über die verschiedenen Meinungen und Ansichten zu dem Thema Gleichstellung sammeln wollten, gab es etwas mehr Schwierigkeiten. Die ersten beiden Termine im September konnten wir problemlos durchführen. Wir hatten engagierte Workshopteilnehmer*innen, die interessante Ideen und Anregungen zu unseren Themen mitbrachten. Die nächsten Termine hätten planmäßig Ende Oktober und jetzt im November stattfinden sollen, doch das war nun nicht so ohne weiteres möglich. Unsere beiden Kolleg*innen haben aber schnell auf die Situation reagiert und nun ein Konzept für den digitalen Raum realisiert. Außerdem haben wir ein paar Termine einfach ein wenig nach hinten geschoben und hoffen, dass wir diese im Dezember noch – falls möglich jeweils vor Ort – durchführen können.

Was sind unsere nächsten Schritte?

 Jetzt fragt ihr euch bestimmt, was wir denn im November, wo keine Workshops stattfinden können, genau machen? Momentan könnt ihr auf unseren Social Media Kanälen – insbesondere auf Instagram – unsere „Klischee Olé“-Kampagne verfolgen. Erstellt wurde diese von Studierenden der Rheinischen Fachholschule Köln und sie dient dazu, um auf die vorherrschenden Klischees und Vorurteile innerhalb unserer Gesellschaft bezüglich der Geschlechter aufmerksam zu machen. Wenn ihr mehr erfahren wollt, folgt uns einfach auf Instagram https://www.instagram.com/frauenaufspodium/

Auch für die kommenden Monate haben wir noch so einiges für euch in petto: Wir wollen den dritten Schritt unseres Programms „Brandenburg – ich misch‘ mich ein: Für mehr Frauen in der Politik“ gehen: Unser Mentoring-Programm, das politischen engagierten Frauen ihre ersten  Schritte in ihrer politischen Karriere erleichtern soll, soll ins Leben gerufen werden. Gleichzeitig wollen wir 2021 auch unseren weiblichen Nachwuchs mit ins Boot holen. Mit dem Worldcafé für junge Frauen und Mädchen wollen wir gemeinsam herauszufinden, was die Politik tun muss, um jungen, weiblichen Zuwachs zu bekommen. Als drittes großes Anliegen wollen wir nächstes Jahr außerdem eine Öffentlichkeitskampagne zum Thema Parität durchführen, mit der wir Menschen im Land neugierig machen und mit ihnen ins Gespräch kommen wollen. Mehr zu unseren Ideen unter: https://frauenaufspodium.org/ideen_kampagnen/

 

Ihr seht also, wir haben dieses Jahr schon so einiges erreicht und konnten auch trotz Corona fast alle Vorhaben verwirklichen. Wir möchten euch herzlichst für euer Vertrauen und Unterstützung danken, ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen! Wir halten euch auf dem Laufenden über unsere Pläne und freuen uns schon darauf, zusammen mit euch das kommende Jahr zu bestreiten.

Liebe Grüße an alle!

Euer Team von Frauen aufs Podium